Acryl/Leinwand "Ein netter Abend, 1972" von Hans Platschek

Von Höllenstürzen und netten Abenden

Den vielversprechenden Titel „Höllenstürze, Hahnenkämpfe, nette Abende“ trägt eine Sonderausstellung (11. Februar bis 9. Juni) im Museum Lothar Fischer in Neumarkt.  
Acryl/Leinwand "Ein netter Abend, 1972" von Hans Platschek
Acryl/Leinwand "Ein netter Abend, 1972" von Hans Platschek – © Peter Vopelius
Ausstellung

Die umfassende Retrospektive wirft einen neuen Blick auf das Werk des Malers und scharfzüngigen Kunstkritikers Hans Platschek (1923 – 2000). 1923 in Berlin geboren, in der Zeit der Weimarer Republik und des NS-Regimes aufgewachsen, floh er mit seiner Familie 1939 ins Exil nach Uruguay. 1953 kehrte Platschek trotz der Auslöschung zahlreicher Angehöriger im Holocaust nach Europa zurück, wo er nach Stationen in München, Rom und London 2000 in Hamburg starb. Bekannt wurde der Maler-Autor mit seinen informellen Werken und der gleichzeitigen Kritik an der inflationären Ausbreitung von Informel und Tachismus. In London entwickelte er parallel zu den Texten seiner Partnerin, der Schriftstellerin Gisela Elsner, einen „satirischen Realismus“ in der Malerei, der auch die Zeit nach seinem Umzug nach Hamburg 1970 prägte, wie das Gemälde „Ein netter Abend“ (1972) zeigt. Mit Publikationen, Zeitungskritiken und Radiobeiträgen schaltete sich Platschek unmissverständlich in die Diskurse um Kunst, Markt und Medien ein. Das malerische Werk entwickelte er in verschiedenen Serien weiter, die Stillleben und ausdrucksstarke Portraits umfassten. In der Ausstellung werden Platscheks Werke im Kontext von Arbeiten seiner Malerfreunde gezeigt.